Ein spannender Ausflug

Schon am Sonnabendabend lag eine besondere Unruhe in der Sumpflochluft. Nach dem Abendessen gab Frauchen keine Ruhe, sondern rannte durchs Haus: von der Küche in den Flur, in das Badezimmer und wieder zurück, treppauf auf den Dachboden und wieder nach unten. Alles, was sie anschleppte, verstaute sie in unserem Reisekorb. Der Reisekorb ist immer ein Zeichen für einen besonderen Ausflug. Handtücher, Wasserflasche, Trinknapf, Halsbänder, Leinen, Badesachen und Fotokamera (Natürlich wie schon häufiger ohne Speicherkarte, die blieb in der Eile im Computer stecken.), alles wurde hineingequetscht und Herrchen steuerte nach längerem Suchen seine Badehose bei.
Am Sonntagmorgen – ich hatte die Augen noch voller Schlaf und gar nicht richtig offen – ging es mit dem Rumoren im Schlafzimmer weiter.
Als die Haustür geöffnet wurde, sicherten sich Antares und Colja schon mal die besten Plätze in der Blechdose und ich musste sehen, dass ich überhaupt hinterher kam. Gemein, die Jungs! Beim nächsten Mal bin ich da auch schlauer. Wohin es ging, wusste keiner, und eigentlich war es im Moment auch egal, uns war nur klar: besondere Ereignisse stehen ins Haus. Brummend setzte sich die Blechdose in Bewegung. Das bedeutet immer für eine längere Zeit Zwangsausruhen. Wie langweilig!

Aber was dann kam, hatte keiner von uns erwartet, und es hat uns vollständig entschädigt. Als wir aus der Blechdose springen durften, fanden wir erst eimal Nieselregen – ideales Leo-Wetter – vor und was wir dann sahen, hatte sich bis dahin keiner von uns in seinen schönsten Träumen vorstellen können: Ein riesiges Sumpfloch! Der helle Wahnsinn! Unvorstellbar, wie viele Leos daran mitgearbeitet haben müssen. Genial !

Voller Begeisterung wollten wir gleich losstürzen und uns im Matsch tummeln, aber wir mussten natürlich alle an die Leine und das „Schaut-mal-alle-wie-brav-unsere-Hunde-sind-Programm“ setzte ein. Als wir bis zum Ende der Hundewiese getrottet waren, haben Frauchen und Herrchen unsere Schattenplätze aufgebaut (Es hat geregnet!), und dann durften wir endlich loslegen. Ab gings in die Matsche. Mein „Freund“ Fellow, der Fiesling, hat mir erst einmal ein Bein gestellt, so dass ich nach kurzer Zeit meinem Rudelnamen alle Ehre machte. Das kriegt er bei Gelegenheit wieder. Etwas mulmig wurde mir, als ich plötzlich keinen Boden mehr unter den Pfoten spürte. Aber Frauchen sagte: „Das schaffst du schon!“ hat mich am Halsband gehalten und sich gefreut. Nun kann ich schwimmen. Es hat Spaß gemacht!

Als wir wieder auf der Hundewiese angekommen waren, habe ich mir ein dickes Grasbüschel gesucht und den Rest des Tages nachgedacht über Matschpfützen, Schwimmen und die Ungerechtigkeiten der Welt, wieviel Leos in welcher Zeit an diesem außergewöhnlichen Sumpfloch gebuddelt haben, wo man das lernen kann, wo das Wasser plötzlich herkam, und wer das ganze Wasser wieder weggesoffen hat ….
Ich habe nicht mehr gemerkt, dass die Sonne schien, ich hatte viel zu viel zu grübeln.
Als wir wieder zu Hause waren, habe ich meinen Futternapf in Windeseile geleert und weiter nachgedacht.
Vielleicht kenne ich die Antworten bald.

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